sat. oct. 15 2022 galerie5020 salzburg/Austria ENCORE! Ein Raum für Unica Zürn (Day 3)
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17:00 SABINE SCHOLL „Jemand näht. Bist du das“ / LESUNG & GESPRÄCH 18:00 CHRISTOPH SZALAY „UNICA oder How I wish, I’d know so much more about you (harboring tendencies)“ / LECTURE PERFORMANCE 19:00 GUILLERMO GIAMPIETRO & LARA BARACETTI – „FREIHEIT ALS THERAPIE“ / LECTURE & LISTENING SESSION (ca 45 Min) 21:00 „PROGRESS“ – Konzert von RDEČA RAKETA / mit einer Videoinstallation BILLY ROISZ |
+ 17:00 SABINE SCHOLL „Jemand näht. Bist du das“ / LESUNG & GESPRÄCH SABINE SCHOLL: „JEMAND NÄHT. BIST DU DAS:“ / Lecture & Gespräch Kaum jemand kennt das Werk Unica Zürns besser als Sabine Scholl, die mit ihrer 1990 publizieren Doktorarbeit „Fehler Fallen Kunst – Zu Unica Zürn“ eine der wichtigsten theoretischen Arbeiten zu Zürn geschaffen hat und entscheidend an der Veröffentlich der Zürn-Gesamtausgabe mitwirkte. Scholl wird ihre Arbeitsweisen und ihre Thesen zu Zürn vorstellen und in einem Gespräch Einblicke in ihre intensive Recherche eröffnen, von Originalen auf Wohnzimmertischen erzählen, von Menschen, die Zürn noch persönlich kannten und von den Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, wird „Herstory“ geschrieben. Sabine Scholls Bildtafeln aus der Zeit ihrer Recherche in Paris werden dabei Teil der Ausstellung. SABINE SCHOLL studierte Germanistik, Geschichte, Theaterwissenschaften, lebte und lehrte in Portugal, den USA, Japan, Wien und Berlin. Sie hat das Institut für Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst mitgegründet und lehrt dort. D a s I n t e r e s s e d e r A u t o r i n g i l t t r a n s n a t i o n a l e n S u b j e k t e n u n d Geschlechterverhältnissen sowie der Wahrnehmung des Fremden. Ihre Essays erscheinen auf ZeitOnline und im „Standard“. Zuletzt publizierte sie den Essayband „Lebendiges Erinnern – Wie Geschichte in Literatur verwandelt wird“ 2021 im Sonderzahl-Verlag, Wien sowie den Roman „Die im Schatten, die im Licht“, über Frauen im 2. Weltkrieg, 2022, im Weissbooks-Verlag, Berlin. + 18:00 CHRISTOPH SZALAY „UNICA oder How I wish, I'd know so much more about you (harboring tendencies)“ / LECTURE PERFORMANCE CHRISTOPH SZALAY: “UNICA oder How I wish, I'd know so much more about you “ / LECTURE-PERFORMANCE ist Gang durch und mit unterschiedlichen Texten und Stimmen - jenen Unica Zürns, jenen Natascha Gangls, jenen Maja Osojniks und Matija Schellanders zuallererst. UNICA oder How I wish, I'd know so much more about you ist ein Nachdenken über Begrifflichkeiten wie Inter- bzw. Transdisziplinarität, darüber, was es heißt in verschiedenen Konstellationen und Kontexten zu schreiben, was es heißt, über jemandem zu schreiben und ob es nicht viel mehr ein Schreiben hin zu jemandem, ein Schreiben mit jemandem ist. Christoph Szalay, Studium der Germanistik in Graz sowie Kunst im Kontext an der UdK Berlin. Seine künstlerische Praxis umfasst transdisziplinäres Arbeiten in unterschiedlichen Konstellationen und Kontexten. Aktuell liegt der Schwerpunkt in der Auseinandersetzung mit dem Ausdauersport sowohl als praktischer wie auch diskursiver Rahmen für ein Nachdenken über, ein Handeln in Begriffen wie Empowerment, Nachhaltigkeit, Softness, Body Awareness und Landschaft. Zuletzt: I was harboring fears until one day they vanished into the palms of my hands and I knew everything would be fine (acts of tenderness). Limitierte Underwear Collection X Studio Miyagi, Wien ( https://studiomiyagi.co), Herbst 2022; RÆNDERN, Ritter 2020. + 19:00 GUILLERMO GIEMPIETRO “LIBERTAD COMO TERAPIA – FREIHEIT ALS THERAPIE” / LECUTRE (ES/GER) GUILLERMO GIAMPIETRO & LARA BARACETTI – „FREIHEIT ALS THERAPIE“ / LECTURE & LISTENING SESSION (ca 45 Min) 1989 zieht der Künstler und Aktivist Guillermo Giampietro nach Triest, wo er sich aktiv am Deinstitutionalisierungsprozess von San Giovanni beteiligt, dem von Franco Basaglia geöffneten Psychiatrischen Krankenhaus. Er wird von 1996 bis 2009 Leiter des Labors „P“ für visuelle Kunst, seit 2000 ist er zusammen mit Lara Baracetti Kurator und Schöpfer der experimentellen Radiosendung „Escuchame“. 2016 gründet er das kollektive Projekt Area 174 - Radio Fragola Gorizia, das multimediale Veranstaltungen organisiert – In seiner Lecture erzählt Giampietro von seiner jahrzehntelangen Forschung an der Beziehung von Kunst und Wahnsinn und stellt anhand zahlreicher Hör– und Videobeispiele diese bis heute revolutionäre Arbeit in Italien vor. GUILLERMO GIAMPIETRO geboren 1962 in Rosario (Argentinien), wo er 1979 die experimentelle Kunstgruppe Cucaño gründet, mit der er während des Terrorregimes der Militärdiktatur ein intensives Forschungs- und gleichzeitig kulturelles und politisches Widerstandsprojekt durchführt und ein wichtiges Vermächtnis in der Geschichte der argentinischen künstlerischen Avantgarde hinterlässt. Seit mehr als 30 Jahren lebt er in Italien organisiert und entwickelt Ausstellungen und Performances, und schafft ein Werk das Poesie, Malerei, Videoarbeiten, Kino und Installationen umfasst, immer auf der Suche nach neuen Sprachen u.a. für Museo Reina Sofia, Venice International Performance Art Week, Universität Cambridge, Nothingam Contemporany Museum, MACBA in Barcellona, Real Accademia D'arte Spagnola u.v.a. LARA BARACETTI, performer, radio speaker, ceramist and social activist. Lara Baracetti, Performerin, Radiosprecherin, Keramikerin und Aktivistin. Seit 2000 moderiert und leitet sie zusammen mit Guillermo Giampietro die Radiosendung "Escuchame" auf Radio Fragola, einem Sender, der die Entwicklungen der basaglischen Revolution im Bereich der psychischen Gesundheit begleitet. Ihre Performances führten sie nach Italien, Österreich, Argentinien, Belgien, Slowenien, Kroatien, der Schweiz und Mexiko. + 21:00 „PROGRESS“ – Konzert von RDEČA RAKETA / mit einer Videoinstallation BILLY ROISZ RDEČA RAKETA (De: Rote Rakete, nach einem Gedicht von Srečko Kosovel 1904-26) Ist das Duo von Maja Osojnik und Matija Schellander, beides in Wien lebende international aktive Musiker und Komponisten, die mit abstrakter Improvisation, zeitgenössischen Kompositionen und verschiedenen anderen Musikstilen Erfahrung haben. Rdeča Raketas Musik ist im Bereich elektroakustische Improvisation verortet. Rdeča Raketa betreiben Soundwissenschaft und elektroakustische Forschung, die sich nicht in Abstraktion ergeht, sondern erfrischend lebendig klingt. Es entsteht akustische Poesie, die manchmal mit jeglicher Musikalität bricht um Soundgemälde entstehen zu lassen, die Hörgewohnheiten und zeitgenössische kulturelle Codes auf den Kopf stellen - in Kino und Konzertsälen, Theaterräumen und Installationen. Rdeča Raketa kombiniert abstrakte elektronische Klänge mit schweren Beats, inspiriert von akusmatischer Musik, Industrial und Hip-Hop. Die kunstvolle Verflechtung von gesprochener und gesungener Sprache (basierend auf Osojniks Texten) verschmilzt mit dem collagierten Klangmaterial. Modular-Synthesizer und cut-up Samples vermischen sich mit manipulierten CD-Playern und Aufnahmen von akustischen Instrumenten und Field Recordings, zusammen mit aufwändiger Klangbearbeitung entsteht schließlich eine aufregend heterogene Mischung. Rdeča Raeketa haben bisher drei Tonträger veröffentlicht: die Kassette Old Girl, Old Boy (Mosz Rec, 2010), die LP Wir werden (God Rec, 2013) und die LP ...and cannot reach the silence, die im Sommer 2021 auf Ventil Rec sowie später auf Maja Osojniks eigenem Label Mamka als Special Edition erscheint |